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Mein Weg
zur Tierkommunikation

V

on meiner Fuchsstute Wedding Queen durfte ich auch lernen, dass weniger mehr ist. Dass das eigene Gefühl stets wichtiger ist als die Meinung Dritter. Dass jedes Pferd seine eigene Zeit benötigt. Aber auch, dass ich auf meine Fähigkeiten vertrauen darf und gut für mich selbst zu sorgen habe. Dass Reiten und der Umgang mit dem Pferd in allen Sparten und Klassen ganz viel mit Loslassen, Vertrauen, Leichtigkeit und Spaß zu tun haben und dass regelmäßige „Quality“-Zeiten“ zum Regenerieren ebenso wichtig sind und dazu gehören.

Im Vertrauen darauf, Queeny nach ihrer aktiven Zeit einen schönen Lebensabend zu ermöglichen, stellte ich sie, etwas weiter von unserem Wohnort entfernt, zu Bekannten in eine private Unterkunft. Dort bekam sie nach kurzer Zeit ihre erste und einzige Kolik. Sie kämpfte mehrere Tage. Aus Verzweiflung begann ich – wenn ich nicht bei ihr sein konnte – aus der Ferne mit ihr zu kommunizieren. Immer wieder ließ sie mich wissen, dass sie unglücklich sei, dass sie zurück in ihr altes Zuhause und bei mir sein wolle. Ich war unsicher, ob es wirklich ihr Wunsch war oder ob ich mir das nicht doch alles einbildete. Aber sie sagte immer das gleiche. Ich versprach ihr in meiner Not, sie wieder zu mir nach Hause zu holen, wenn sie die Kolik nur überlebte. Sie kämpfte tagelang und gewann. Sichtlich gezeichnet und bis auf die Knochen abgemagert, aber sie lebte. Einzig das allein zählte. Ich war so unendlich erleichtert.

Mein Versprechen löste ich nicht sofort ein, weil mich Zweifel plagten, ob es wirklich ihr realer Wunsch war. Queeny wartete und wartete. Vergeblich. Von einem Tag auf den anderen riss unsere Verbindung ab. Ich konnte sie nicht mehr „erreichen“. Mich belastete das sehr. Der Zustand dauerte an. Ich fragte mich, ob sie mich nicht doch verstanden hatte und jetzt enttäuscht war, dass ich mein Versprechen nicht einlöste. Sie erholte sich körperlich nicht wirklich. Ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Sie blieb stumm. Ich entschied mich kurzerhand, auf meine Intuition zu vertrauen und sie als Rentnerin zurück in den Reitstall zu holen. Wider aller gut gemeinten Ratschläge und Meinungen. Von dem Moment an, fühlte ich mich wieder vollkommen und das Wichtigste, ich konnte wieder Ihr Herz erreichen und mit ihr kommunizieren. Jetzt war ich mir sicher, dass ich mir nichts eingebildet hatte und die Tierkommunikation funktioniert. Ich wollte mehr darüber erfahren und beschloss eine fundierte Ausbildung zu machen.

Das war mein Weg hier her. Mein Leben und die Beziehung zu allen Tieren haben sich seitdem nochmal grundlegend verändert und vertiefen sich auch täglich auf eine wundersame Weise immer weiter. Queeny musste ich schweren Herzens am 02. Januar 2024 aufgrund einer akuten Verletzung gehen lassen. Auch wenn sie heute nicht mehr unter uns weilt, waren die letzten gemeinsamen Jahre unsere intensivste Begegnung. Ich bin so unendlich dankbar dieses Pferd in meinem Leben und an meiner Seite gehabt zu haben und durch ihren unermüdlichen, starken Willen lernen zu dürfen, mir mehr zu vertrauen. Mein größtes Geschenk war es sie nochmal täglich bei mir zu haben und sie glücklich und zufrieden zu sehen. Dieses Beispiel zeigt aber auch, dass nicht alle Pferde die gleichen Bedürfnisse haben. Und das ist gut so. Es gibt für mich heute nur den einen Unterschied: Wir können unsere Tiere fragen und ihnen zuhören. Denn jedes Tier ist und bleibt ein Individuum.